Grötzingen
erscheint oft mit der Apposition "Badisches Malerdorf". Ihren
Ursprung scheint diese in einem Kunstaufsatz von 1894 zu haben. Damals
spricht Paul Schultze-Naumburg von Grötzingen als dem "Wohnsitz der
Neu-Karlsruher Malerkolonie". Maler der Karlsruher Akademie zogen damals
in das idyllische, noch ländlich geprägte Dorf. Das alte Schlösschen
wurde, nachdem es der Kunstmaler Otto Fikentscher gekauft hatte, zum
Zentrum dieser Gruppierung, nahebei wohnte schon in seinem Haus
Friedrich Kallmorgen. 1934 erschien das Büchlein "Grötzingen, das
badische Malerdorf" von Elisabeth Schick-Abels.
Ab den 1960er Jahren trug gar ein Poststempel den Namen in alle Welt.
Nach der maßgeblichen Ausstellung "Die Grötzinger Malerkolonie - Die
erste Generation 1890 - 1920", die 1975/76 in der Staatlichen Kunsthalle
Karlsruhe stattfand, gehörten folgende Künstler zu der Gruppe:
Karl Biese, Jenny
Fikentscher,
Otto Fikentscher, Franz Hein, |
|
Margarethe Hormuth-Kallmorgen,
Friedrich Kallmorgen und
Gustav Kampmann. |
Der Untertitel "erste
Generation 1890 - 1910" führte schon bald zur Frage nach der zweiten
bzw. dritten Generation. Vorsichtiger formuliert ist darum der Titel des
Büchleins von Hans Knab (Kallmorgens Enkel) und Volker Hooß "Die
Grötzinger Malerkolonie und ihre Nachfolger". Es erschien 1991, herausgegeben von der
Ortsverwaltung Grötzingen, und enthält 45 Kurzbiographien .
Über die Ausstellung von 1975/76 veröffentlichte Prof. Dr. H. Linde
einen Aufsatz im Grötzinger Heimatbrief 1976 (Prof. Linde und seine Frau
förderten die Ausstellung seinerzeit sehr). Darin untersucht Linde
kritisch die Presseurteile über die Ausstellung, die überwiegend die
Bedeutung Kampmanns und Kallmorgens herausstellten. Darüber hinaus wurde
zum Teil sogar bezweifelt, ob bei den Grötzinger Malern überhaupt eine
gemeinsame Grundströmung festzustellen sei.
"Nicht zu bestreiten ist, dass bis heute Malerinnen und Maler in
Grötzingen arbeiten. So die Gruppe "Grötzinger Maler", und "Grötzinger
Malerdorfmaler", die regelmäßig ihre Werke präsentieren.
Die im Jahr 2006 erstmals stattfindende
Kulturmeile, angeregt und
aktiv unterstützt von Grötzinger Vereinen und ansäßigen Künstlerinnen
und Künstlern bringen interessante Begegnungen mit Malern aber auch mit
Performern, Skulpteuren und Musikern, zeitgenössisch und traditionell:
künstlerischer Leitung:
Guntram Prochaska.
Text: G.Schwander 1998, *aktualisiert:
EB
Alle Angaben ohne Gewähr |
AUSSTELLUNGEN
1998
Städtischen Galerie, Karlsruhe
"Deutsche Künstlerkolonien 1890 - 1910 Worpswede, Dachau,
Willinghausen, Grötzingen, Die "Brücke", Murnau"
|
2014 |
Ausstellungen anläßlich des 125-
jährigen Jubiläums der Malerkolonie |
16. März
bis
06. April
"Künstlerinnen und Künstler in Grötzingen "die vergangenen
30 Jahre"
Künstlerhaus-Galerie des BBK
Eine Ausstellung des BBK Karlsruhe e.V. (Bezirksverband
Bildender Künstlerinnen und Künstler e.V.) gemeinsam mit dem
Freundeskreis Badisches Malerdorf Grötzingen e.V. |
10. Juli
bis
5. Oktober "...12 Minuten von Karlsruhe" - Die
Grötzinger Malerkolonie
Städtische Galerie
Eine Auswahl von etwa 100 Gemälden, Zeichnungen und Lithografien
aus dem Bestand des kommunalen Museums, ergänzt durch private Leihgaben,
zeigte die facettenreiche Themenvielfalt der Grötzinger Künstler. |
20. Juli
bis
15.September
Heimatfreunde Grötzingen e.V.
"Maler bei den Heimatfreunden"
Grötzinger Künstler und Künstlerinnen präsentierten Ihre Werke |
2016,
19. März
bis
26. Juni "Malerei zwischen Realismus
und Impressionismus"
Städtische Galerie
umfangreiche
Ausstellung von Werken
Friedrich Kallmorgens und seiner Ehefrau Margarete
Hormuth Kallmorgen
mit 220 Exponaten, bestehend aus Leihgaben aus privatem
Vermögen |
regelmäßige Ausstellungen
in den Räumen der Heimatfreunde
Grötzingen e.V.
sowie
im Rathaus II von die von der Ortsveranstaltung initiierte
Ausstellungs-Reihe "Kunst im Rathaus II" |
.... weiter
KÜNSTLER ihre Werke
und Biografie |
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